Die besondere Zeit der Wintersonnenwende und der Rauhnächte

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Die magische Schwelle im Jahreskreis

Die Wintersonnenwende, die um den 21. Dezember herum stattfindet, markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Seit Menschengedenken wird dieses Ereignis als eine Schwelle gefeiert, als ein Wendepunkt, an dem die Dunkelheit ihren Höhepunkt erreicht und das Licht wiedergeboren wird. In vielen Kulturen hat die Wintersonnenwende tiefe symbolische und spirituelle Bedeutung. Es ist eine Zeit des Innehaltens, der Einkehr und des Übergangs.

Unmittelbar nach der Sonnenwende beginnen die Rauhnächte, die traditionell vom 25. Dezember bis zum 6. Januar dauern. Diese zwölf Nächte gelten als eine Zeit „zwischen den Welten“, in der die Schleier zur spirituellen Welt besonders dünn sind. Historisch wurden sie mit Bräuchen, Weissagungen und Übergangsritualen begangen, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen.

Die spirituelle Kraft der Rauhnächte

Die Raunächte laden uns ein, innezuhalten und bewusst zu reflektieren. Sie bieten die Möglichkeit, das alte Jahr loszulassen und sich innerlich auf das kommende Jahr auszurichten.

  • Rückzug und Einkehr: Inmitten der äußeren Dunkelheit schenkt uns diese Zeit die Möglichkeit, unser Inneres zu erleuchten. Es ist eine Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen – nach innen zu schauen und sich bewusst mit den eigenen Wünschen, Zielen und vielleicht auch ungeklärten Themen zu beschäftigen.

  • Loslassen und Neubeginn: Die Rauhnächte laden ein, die Vergangenheit loszulassen, offene Loops zu schließen und somit Platz für Neues zu schaffen. Sie erinnern uns daran, dass jeder Neuanfang mit einem bewussten Abschluss beginnt.

Rituale für die Rauhnächte

  1. Tagebuch oder Reflexion: Schreibe jeden Abend auf, was im vergangenen Jahr wichtig für dich war. Was hat dir Freude bereitet? Was hast du gelernt oder auch bewältigt? Welche Verhaltensweisen oder toxischen Felder möchtest du ändern oder sogar verlassen? Was nährt dich wirklich? Was möchtest du loslassen?

  2. Räuchern: Reinige dein Zuhause mit Räucherwerk wie Salbei, Beifuß oder Weihrauch. Dies klärt nicht nur die Atmosphäre, sondern auch deine Gedanken.

  3. Träume notieren: Jede Rauhnacht steht symbolisch für einen Monat im kommenden Jahr. Notiere deine Träume, da sie Hinweise auf das kommende Jahr geben können.

  4. Dankbarkeit und Vision: Nutze diese Zeit, um sowohl Dankbarkeit für das alte Jahr zu empfinden als auch Visionen und Ziele für das neue Jahr zu formulieren. Nimm dir Zeit zur Muße – halte inne durch Achtsamkeit, Meditation, Spaziergänge und Rückzug.

  5. Intuitive Rituale: Ob durch Meditation, Kartenlegen oder das Ziehen eines Orakels – finde Wege, mit deiner Intuition in Kontakt zu treten. Nutze die Dunkelheit als Kraftquelle und gib dich dieser Zeit hin.

  6. Gefühle: Komme durch die beschriebenen Impulse in den Kontakt zu deinen Gefühlen. Nimm wahr, wie es dir geht. Schreibe deine Gedanken dazu auf. Gehe regelmäßig in die Natur und nimm Verbindung zu ihr auf. Lass deiner Kreativität freien Lauf. Tanze und bewege dich durch deine Räume. Sei spielerisch.

Loslassen und Einstimmen auf das Neue

  • Schreibe auf, welche Themen, Gedanken oder Belastungen du im alten Jahr zurücklassen möchtest. Verbrenne diesen Zettel anschließend als symbolischen Akt des Loslassens.

  • Nimm dir Zeit um zu überlegen, was du im neuen Jahr kreieren möchtest: Welche Werte sind dir wichtig? Wie möchtest du sie leben? Welche Wünsche hast du für das neue Jahr? Welche Gefühle möchtest du kultivieren?

  • Suche Kraftplätze in deiner Umgebung und verweile dort. Spüre die Energien.

  • Besuche einen Friedhof und ehre die Toten. Zünde Kerzen an und bedanke dich bei deinen Ahnen. Nimm Abschied vom Alten und freue dich auf das Neue.

  • Schließe jeden der 12 Tage bewusst ab – Nimm den Anfang und das Ende des Tages wahr. Beginne morgens mit einem kleinen Ritual, zünde z.B. eine Kerze an und bleibe ein paar Momente in der Stille. Begrüße den neuen Tag. Gehe zum Abend in die Stille und lausche in dich hinein. Wofür bist du heute dankbar? Welche Gedanken, Ideen oder Bilder steigen in dir auf?

Hilfreiche Fragen und Impulse für diese besondere Zeit

Um die Zeit der Rauhnächte bewusst zu nutzen, kannst du dir folgende Fragen stellen.

  • Was möchte ich im alten Jahr zurücklassen?

  • Welche Erfahrungen habe ich in diesem Jahr gemacht?

  • Wofür bin ich dankbar?

  • Was möchte ich im neuen Jahr einladen?

  • Welche Fähigkeiten in mir möchte ich stärken und welche loslassen?

  • Welche Herzenswünsche und Visionen habe ich für das kommende Jahr?

  • Wie kann ich mich besser mit mir selbst verbinden?

Die Wintersonnenwende und die Rauhnächte schenken uns eine wertvolle Zeit der Besinnung. Indem wir uns auf die Zyklen der Natur einstimmen, schaffen wir Raum für inneres Wachstum und einen bewussten Start in das neue Jahr.